Wie könnte ökologisches Wohnen auf dem Wasser aussehen? Wie wohnen wir bei Hochwasser? Und wie viel Platzt brauchen wir eigentlich zum Wohnen? Diese Fragen haben sich die Klassen 10a und 10c während des Kunstunterrichts gestellt. Passend zur aktuellen Hochwasserlage in Wolfenbüttel und Umgebung, beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler im vergangenen Halbjahr mit schwimmenden Wohnkonzepten. Beginnend mit einer intensiven Planungs- und Konzeptionsphase wurden zunächst Grund- und Aufrisse der Hausboote erstellt. Mithilfe der Skizzen, die als Bauanleitung dienten, konnten die Hausboote in einem darauffolgenden Schritt gefertigt werden.
Da das ökologische Wohnen sich auch bei den Modellbaumaterialien widerspiegeln sollte, gab es von der Kunstlehrerin, Lea Torrisi, vorab die Auflage, nur Naturmaterialien, wie beispielsweise Holz, Baumwolle, Sisal oder recycelbare Pappe zu verwenden. Auch der Einsatz von chemischen Klebern und industriellen Nägeln und Schrauben war strikt untersagt. Hier mussten die Schülerinnen und Schüler während der Bauphase umweltfreundlichere Verbindungen finden. Die Kombination aus Mehl und Wasser konnte eine Holzleim-ähnliche Konsistenz erzeugen und auch die Steck- und Nähtechnik wurde vermehrt genutzt, um die Außenwände miteinander zu verbinden. Damit die gebauten Hausboote auch auf dem Wasser schwimmen können, durften recycelbare Plastikflaschen oder Verpackungsmaterialien als Schwimmträger verwendet werden.
Nach einer solch intensiven Arbeitsphase, die den Schülerinnen und Schülern große Freude bereitete, durfte eine Jungfernfahrt auf der angrenzenden Oker und dem Stadtgraben natürlich nicht fehlen. Fast alle Hausboote haben den Schwimmtest erfolgreich bestanden und können nun in den Vitrinen der Großen Schule bewundert werden.