Anlässlich des internationalen Holocaust- Gedenktages am Freitag, den 27.01.23 hat der Schülerrat der Großen Schule zum Gedenken aufgerufen: „Wir alle müssen uns erinnern, welch schreckliches Leid vor und im zweiten Weltkrieg geschehen ist. Diese Erinnerungskultur muss aufrechterhalten werden, um in Zukunft solche Taten zu verhindern.“
Die #WeRemember-Aktion setzt genau dafür ein Zeichen. Gegen Ende der zweiten Stunde ertönte in der Schule eine Durchsage und zwei Mitglieder des Schülerratsvorstands – Lara und Vincent – hielten eine Rede und erinnerten an das vergangene Leid. In der folgenden großen Pause versammelten sich einige Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte sowie die Schulleiterin vor der Schule und brachten mit selbstgestalteten #WeRemember- Schildern die klare Botschaft zum Ausdruck: Wir vergessen nicht, sondern erinnern uns bewusst!
Die Rede von Lara Swaydan und Vincent Treder im Wortlaut:
„Guten Morgen an alle. Hier spricht der Schülerratsvorstand. Wir wollen gar nicht allzu viel Zeit von euch in Anspruch nehmen, aber heute ist ein wichtiger Tag, auf den wir unbedingt aufmerksam machen wollen.
Heute vor 78 Jahren, am 27.01.1945 wurde das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau befreit. In diesem Konzentrationslager sind allein von 1940 bis 1945 1,1 Millionen Menschen gestorben. Völlig grundlos, nur weil sie Juden, Sinti und Roma, homosexuell oder politische Minderheiten waren.
Die nationalsozialistische Partei NSDAP verfolgte eine antidemokratische, radikal antisemitische und rassistische Ideologie, mit der sie den brutalen Mord von 6 Millionen Juden rechtfertigte. Dies ist der Grund, warum ihr heute Morgen auf dem Weg zur Schule die Fahnen auf Halbmast habt hängen sehen. Denn heute erinnern wir uns an die schrecklichen, unmenschlichen Taten der Nationalsozialisten vor und während des zweiten Weltkrieges. An diesem Tag erinnern und gedenken wir allen Opfern und Angehörigen dieser Grausamkeiten, sodass wir sie nicht vergessen. Deshalb bitte ich alle Zuhörenden jetzt um eine Schweigeminute.
[Schweigeminute]
Wir tragen keine Verantwortung für die Gräueltaten, die das Hitler-Regime vor 80 Jahren beging. Wofür wir aber Verantwortung tragen, ist, dass solch ein Verbrechen gegen die Menschheit nie wieder passiert. Dazu gehört die Erinnerung daran, nicht nur, was geschehen ist, sondern auch, was geschehen kann.
Noch heute werden wir mit Antisemitismus, Rassismus und Hassrede konfrontiert. Der Anschlag in Halle 2019 oder in Hanau 2020 sind klare Beweise dafür.
Es liegt an uns, Hass und Gewalt keinen Platz zu bieten, nicht nur als Schule, aber auch als wohlwollende Menschen selbst. Das ist unsere Aufgabe und Pflicht. Wir danken euch für eure Aufmerksamkeit!“