Drei Tage lang tauchten die SchülerInnen der drei Politik- Kurse des 13. Jahrgangs in die Welt der UN ein. Das Planspiel „POL&IS“ begeisterte alle SchülerInnen des Gymnasiums „Große Schule“ sowie die der Kooperationsschule „Gymnasium im Schloss“. Handelsverträge, Diplomatie, Sanktionen, Frieden und Krieg – das Planspiel, ausgerichtet von der Bundeswehr, bot ihnen einen tiefen Einblick in die Politik der Vereinten Nationen.
Vom 22.01 bis zum 24.01.25 spielten die SchülerInnen Weltpolitik im Schullandheim Torfhaus. Von früh morgens bis zum Abendbrot regierten sie ihr zuvor zugeteiltes Land. Die Regionen Europa, Nordamerika, Russland, China, Japan, Indien, Arabien etc. wurden den SchülerInnen zugelost. Zu dritt mussten sie nun das Land vertreten. Dafür wurde ein Regierungschef, ein Staatsminister und ein Wirtschaftsminister bestimmt. In Arbeitsphasen haben sie zusammen den Haushalt ihrer Region geplant. Es mussten Fragen geklärt werden wie „Wie viel Energie, wie viel Industrie, wie viele Rohstoffe und wie viel Agrarfläche stehen uns zur Verfügung und wie viel brauchen wir im nächsten POL&IS-Jahr?“ oder „Wie viele Land-, See-, Luftstreitkräfte haben wir und wie viele müssen wir aufrüsten, um die Sicherheit unserer Region zu gewährleisten?“. Ein Tag im echten Leben war ein POL&IS-Jahr im Spiel. Es gab Nachrichten von der Presse, die die Politik im Land beeinflussten, z.B. völkerrechtswidrige Annexionen seitens Chinas, Bürgerkrieg in Afrika, Drogenkartelle in Südamerika und islamistische Aufstände in Arabien.
Die SchülerInnen mussten mit diesen Problemen umgehen und versuchen, ihre Bevölkerung so gut es geht zu ernähren. Dafür mussten sie untereinander an der Börse handeln. Zusätzlich wurden täglich politische Reden der Minister und Chefs in der UN- Vollversammlung gehalten, um über ihre Situation, ihre Ziele und die angewandten Strategien zu berichten. Danach wurden kritische Fragen gestellt, die die SchülerInnen spontan beantworten mussten. „Ich habe mich gefühlt wie ein echter Politiker, der den richtigen Grad an Transparenz und Diskretion finden musste“, berichtet ein Schüler. Während der drei Tage wurden die TeilnehmerInnen von zwei Bundeswehroffizieren (Florian Rohmann und Fabian Gruhn) in allen Belangen unterstützt. Das Spiel ist darauf ausgelegt, die SchülerInnen zu überfordern und zu verwirren, so wie es in der echten UN-Vollversammlung auch ist. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich so viel Spaß an dem Planspiel haben werden würde!“, erzählte eine Schülerin. „Wir haben noch Stunden später über die Herausforderungen des Tages, über mögliche Lösungskonzepte und über unsere Erfahrungen in den einzelnen Ländern gesprochen“, so ein weiterer Schüler der Großen Schule.
Es ist also zu erkennen, dass „POL&IS“ ein spannendes Erlebnis für die SchülerInnen darstellte, das ihnen wahrscheinlich auch im Abitur mit vertieftem Wissen zu internationalen Friedensorganisationen zugutekommen wird.
Lara Swaydan