Mit einem charmanten Lächeln stellt sich der 16-jährige Mahammed Ali aus Aserbaidschan vor: „Seit drei Jahren lerne ich die deutsche Sprache. Durch das Preisträgerprogramm kann ich viel über Deutschland und die Deutschen lernen. Das ist eine tolle Erfahrung.“ Deutsch sei zwar schwer, aber eine elegante und wundervolle Sprache, fügt er hinzu.
Aus Aserbaidschan, Bulgarien, Kolumbien, der Tschechischen Republik und der Türkei stammen die elf jungen Menschen, die in den kommenden zwei Wochen die Große Schule, die Stadt Wolfenbüttel, ihre Menschen und die schöne Umgebung kennenlernen.
Ganz herzlich wurden die jungen Gäste von Schulleiterin Dr. Ute Krause und dem zuständigen Projektleiter, Torsten Urbansky, begrüßt. Anschließend blieb genügend Zeit zum Plaudern. Und zwar auf Deutsch. Diese Sprache verbindet nämlich die internationalen Gäste, denn sie sind alle Preisträger des Pädagogischen Austauschdienstes und auf Einladung des Auswärtigen Amtes in Deutschland. Alle beherrschen diese Sprache bemerkenswert gut, teilweise sogar sehr gut. Dafür haben sie alle in ihrem Gastland an einem sehr anspruchsvollen Auswahlverfahren teilgenommen, bei dem sowohl der schriftliche als auch der mündliche Sprachgebrauch getestet wurde. Alle Gäste sind sich einig: Sie seien „voll glücklich“, gewonnen zu haben. Nahezu alle Jugendlichen berichten, dass Sie in ein paar Jahren gerne an einer deutschen Hochschule studieren möchten, da hier die Möglichkeiten sehr vielfältig seien.
Bundesweit wurden die ca. 450 Schülerinnen und Schüler auf rund 40 Gymnasien in ganz Deutschland verteilt. In Zusammenarbeit mit dem Auswärtigen Amt organisiert der Pädagogische Austauschdienst der Kultusministerkonferenz (PAD) jedes Jahr an ausgewählten Schulen das „Internationale Preisträgerprogramm“, welches nun schon seit 60 Jahren in Deutschland existiert und den internationalen Gästen laut des PAD ein „modernes und authentisches Deutschlandbild“ vermitteln möchte. In Niedersachsen gehört nur ein weiteres Gymnasium neben der Großen Schule in Wolfenbüttel zu den teilnehmenden Schulen.
Bereits zum sechsten Mal in Folge findet das Preisträgerprogramm an der Großen Schule statt. Untergebracht sind die Schülerinnen und Schüler in Gastfamilien aus dem 8. und 9. Jahrgang. Die internationalen Gäste erhalten Gelegenheit, am Unterricht der Klassen der Gastgeschwister teilzunehmen. Aber natürlich bekommen die Jugendlichen auch Gelegenheit, die Region kennenzulernen. In den nächsten Tagen stehen Ausflüge nach Bad Harzburg und in die Wolfsburger Autostadt an, sowie ein Besuch in der Herzog August Bibliothek und ein Theaterspiel über Lessing im Museum im Schloss. Begleitet werden die internationalen Gäste in diesem Jahr von Begegnungsschüler Max Rahmsdorf aus dem 11. Jahrgang, der voller Enthusiasmus erzählt: „Ich freue mich sehr darauf, meine Heimat mit anderen Augen zu sehen.“
Viele Kollegen tragen zum Programm bei. So hat etwa die Medien AG unter der Leitung von Herrn Kluck und Herrn Basse für die internationalen Gäste ein Projekt vorbereitet: „Klappe zu, Film ab“, bei dem ein Film erstellt wird, welcher den Aufenthalt der Schüler thematisch unterschiedlich widerspiegelt. Am Internationalen Abend, dem 30.08.2019, wird dieser dann u. a. vorgeführt.
Die Große Schule und die Gastfamilien freuen sich sehr, mit den sprachbegabten Gästen zwei Wochen intensiv verbringen zu können. „Die jungen Menschen und ihre Gastfamilien erhalten eine einmalige Gelegenheit, andere Kulturen näher kennenzulernen und Freundschaften zu schließen“, resümiert Torsten Urbansky.
Frauke Neumann