Am 05.02.2020 informierte Sebastian Pantke, angehender Arzt und ehemaliger Schüler der Großen Schule, mit Volkmar Schmuck, Pfarrer und Seelsorger des Wolfenbüttler Krankenhauses, und Miriam Stutzmann, der eine Lunge transplantiert wurde, im Rahmen seiner Arbeitsgruppe „Aufklärung Organspende“ Schülerinnen und Schüler des 11. und 12. Jahrgangs über das Thema Organspende.
Als Student half Sebastian Pantke bei Organtransplantationen. Dadurch begann er dieses Thema aus verschiedenen Perspektiven zu hinterfragen. Seine Überlegungen mündeten in der Gründung der oben genannten Arbeitsgruppe. Sein Ziel ist es dabei nicht „Werbung für eine Organspende zu machen“, sondern die Schülerinnen und Schüler in die Lage zu versetzen, sich begründet für oder gegen eine mögliche Organspende zu entscheiden.
Zunächst beschrieb Sebastian Pantke aus rechtlicher und medizinischer Perspektive, dass ein Mensch, um als Spender in Frage zu kommen, „hirntot“ sein müsse. In diesem Zusammenhang wurde auch darauf verwiesen, dass in verschiedenen Ländern, unterschiedliche Gesetze bezüglich der Organspende gelten. In Deutschland bedarf es der Zustimmung zur Organspende. In anderen Ländern, wie zum Beispiel Österreich, gilt man per se als Spender, wenn man zuvor nicht ausdrücklich widersprochen hat. Verunglückt man also in Österreich und hat keinen Organspendeausweis, werden die Organe gespendet.
Im Anschluss verdeutlichte Pfarrer Schmuck, dass eine solche Situation immer einen Ausnahmezustand bedeutet. Angehörige müssen sich bei einer möglichen Entscheidung Zeit nehmen. Auch appellierte er an die Schülerinnen und Schüler, einen Organspendeausweis auszufüllen.
Miriam Stutzmann berichtete zum Schluss mittels Fotos von ihrer Erkrankung Muskoviszidose. Nach der Lungentransplantation kann sie sich endlich frei bewegen, Fahrradfahren und Reisen. Aber trotzdem ist sie auf Medikamente angewiesen – sie muss ca. 60 Präparate am Tag einnehmen. Miriam Stutzmann erzählte aber auch von Erkrankten, bei denen eine Transplantation nicht gelang oder die trotzdem nach ein paar Jahren verstarben. Sie warb dafür, dass man sich mit dem Thema Organspende auseinandersetzen müsse – egal ob dafür oder dagegen.
Johanna Thies